Mein heutiges Eric Schmidt Erlebnis
Ende der letzten Woche habe ich bei Twitter (@hu_berlin ) gelesen, dass Eric Schmidt (Googles [noch-]CEO) bei uns in der Humboldt-Uni im Audimax einen Vortrag halten soll. Ich habe das erst gar nicht so für voll genommen, weil ich das irgendwie zu absurd fand. Wieso soll dieser in der Internetwelt so mächtige Mann einfach mal so in unseren “kleinen” Audimax kommen?
Aber weil ich GMail, Android, YouTube und anderen Dingen der Googlewelt durchaus verfallen bin, war diese Veranstaltung für mich ein absolutes Muss. Frisch in der vorlesungsfreien Zeit angekommen (zumindest fast) passte das prima. Und so kam ich dann letzten Endes dazu den Mann zu sehen, den ich sonst nur aus Webcasts kenne. Natürlich war ich viel zu früh vorm Audimax um ganz vorn sitzen zu können. Wie man an den Bildern sieht nicht ganz vorn, da die ersten drei Reihen für Googler und Humboldtangehörige reserviert waren.
Pünktlich eröffnete Prof. Pernice die Session zum Thema “Google in Europe: Innovations for a digital future” mit ein paar einleitenden Worten. Noch in seinen letzten Sätzen knallt der Techniker lautstark einen Trailer an – prima Panne als Auftakt, aber noch zu verkraften. Da war es so weit. Die mit Kameras bewaffneten lösen ein Gewitter aus, kurzes Posieren der beiden und dann fängt Eric Schmidt an zu sprechen. Nicht lange. Sein kleines Anklemm-Funkmikro hat ständig Ausfälle. Das Problem kenne ich schon aus der Vorlesung von Uli, der auch jedes mal damit zu kämpfen hat.
Kein Problem denkt sich der Techniker und hält dem CEO ein großes Handmikrofon hin. Schein kurz zu funktionieren, aber auch dann geht es bald los mit Aussetzern (auch mit diesem Mikro kenne ich das aus der VL). Ziemlich souverän reagiert er darauf und meint nach einer Weile: “Wohl kein Deutsches…” Auf der Bühne klemmt für die vorgesehende Fragerunde zum Glück auch ein kabelgebundenes Mikro, was dann unter gelegentlichem Knacken den Rest der Rede verständlich macht.
Abgesehen von den Pannen kamen einige interessante Inhalte, die ich noch nicht kannte. Zum Beispiel das angekündigte GoogleOne Pass für Publisher oder ein Institut , das in Berlin errichtet werden soll. Leider kam nicht so viel zum Thema Honeycomb (Android 3.0). Besonders cool (und das hat auch jemand in der anschließenden Q&A gebracht) wäre auch eine kleine Spendierfreundlichkeit á la “hinten gibt’s für jeden noch das neuste unveröffentlichte Telefon”.
Wo ich schon beim Thema Q&A bin: Ich war echt positiv beeindruckt davon, wie souverän Schmidt auf die teils oft kritischen Fragen eingegangen ist. Zumal die meisten Fragensteller auch ewig um den heißen Brei herum geredet haben, wo ich nicht einmal mehr den roten Faden gefunden habe.
Abschließend kann ich nur noch von der Menschlichkeit schwärmen, die er während des Vortrags und der Q&A ausgestrahlt hat. Es schien die Ruhe in Person auf der Bühne zu stehen, ohne irgendwie von der Hektik der Führungsetage getrieben zu sein – ganz losgelöst. Auch bei den Antworten auf kritische Fragen kam auf keinste Weise ein angespannter Eindruck rüber, der Vermutungen auf Gedanken im Hinterkopf an Verheimlichung von Fakten zuließe.
Ein Besuch im Audimax, der mir sicher noch länger als eine Woche im Kopf bleiben wird – zumal Eric Schmidt ab April (so weit ich weiß) die Führung zurück an Larry Page abgibt…
(crappy pictures)